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Entwicklungspolitischer Wahlcheck 2006
 

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Globales Lernen

Forderungen des BER:

Umsetzung der in den Rahmenlehrplänen verankerten Verpflichtung zu Globalem Lernen, Einbeziehung von Globalem Lernen in Ganztagsschulprogramme, Nutzung der Erfahrungen und Kompetenzen der NRO, gemeinsame Entwicklung eines Berliner Aktionsplans zur UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) und ausreichende Finanzierung der NRO für die Erbringung dieser qualifizierten Angebote.

Die Berliner NRO: Experten für Lebensrealitäten in aller Welt

Ökologischund sozial handeln – die Welt als Ganzes begreifen: Das ist die Ideedes „Globalen Lernens“. Um dies zu fördern, sollen junge Menschenbereits in der Schulzeit mit dem Eine-Welt-Gedanken vertraut gemachtwerden. Allerdings ist dieses Prinzip in den Berliner Schulen nochnicht ausreichend verankert – obwohl die Stadt sich in Rahmenlehrplänendazu verpflichtet hat.

DerBER tritt deshalb für eine Ausweitung des Globalen Lernens in Berlinein. Als „Experten für Lebensrealitäten in aller Welt“ tragen dieBerliner NRO bereits jetzt mit Bildungs- und Kulturprojekten anBerliner Schulen einen großen Teil dazu bei. Sie sollen künftig inPlanung, Konzeption und Finanzierung des Globalen Lernens in Berlinstärker einbezogen werden. Der BER fordert, dass dieMitwirkungsmöglichkeiten der NRO weiter ausgebaut und auf eine stabilevertragliche Grundlage mit verlässlicher Finanzierung gestellt werden.

Hintergrund: Globales Lernen in Deutschland

Im Jahre 2002 riefen die Vereinten Nationen die Weltdekade „Bildungfür nachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) aus. Ziel der Bildungsarbeitfür nachhaltige Entwicklung ist es, den Bürgern Fähigkeiten undgesellschaftspolitisches Bewusstsein zu vermitteln, damit sie heute undfür künftige Generationen eine lebenswerte Welt gestalten können.Ausführende „lead agency“ ist die Organisation der Vereinten Nationenfür Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation, UNESCO. DieDeutsche UNESCO-Kommission (DUK) hat daher die Umsetzung in Deutschlandin die Wege geleitet: Sie „fordert alle Verantwortlichen in Bund,Ländern und Gemeinden sowie interessierte Institutionen der Wirtschaft,Einrichtungen von Forschung und Lehre und der Zivilgesellschaft auf,sich zu einer ‚Allianz Nachhaltigkeit lernen’ zusammenzufinden, umeinen gemeinsamen Aktionsplan für die Dekade zu entwickeln undProgramme und Koordinationsmechanismen für dessen Umsetzung zuschaffen.“ Zur konkreten Umsetzung der Ziele der Weltdekade hat die DUKim Mai 2004 ein deutsches Nationalkomitee einberufen (zum Stand derUN-Dekade in Deutschland siehe Newsletter 9/2005 und 7/2006.

Globales Lernen in Berlin

BerlinerNichtregierungsorganisationen haben viel zu bieten: Sie unterhaltenEntwicklungsprojekte in aller Welt, pflegen Städtepartnerschaften undsind Berlins lebendiger Bildungsträger für Eine-Welt-Themen. Bereitsheute stellen die Berliner NRO ihre Kompetenz, ihre Erfahrungen,Kontakte und Personal für das Globale Lernen an Berliner Schulen zurVerfügung. Sie sind Teil des „Bildungsnetzwerks“, das vom Entwicklungspolitischen Informationszentrumkoordiniert wird. Allerdings steht ihre Arbeit auf einer wackeligenGrundlage: Die Honorare für die an Berliner Schulen eingesetztenNRO-Fachkräfte sind zu gering, ebenso wie die Anerkennung ihrer Arbeitinsgesamt.

BerlinerNRO verfügen über keine Planungssicherheit, was die langfristigeKonzeption von Bildungsprojekten erschwert. Auch gibt es keinespeziellen Personal-Fortbildungsmöglichkeiten für die Kooperation mitden Schulen. Offenbar greift die Berliner Schulverwaltung gerne auf NROzurück, um Globales Lernen in Berlin mit Leben zu füllen – sie muss nuneinsehen, dass die Berliner NRO-Strukturen eine verlässliche undangemessene Finanzierung brauchen, um diese Kooperation und die hoheQualität ihrer Bildungsangebote auch künftig aufrecht erhalten zukönnen.

Hinzukommt ein weiterer Punkt, der Globales Lernen in Berlin erschwert:Häufig wissen Berliner Schulen gar nicht, welche NRO sie für ihrenProjektwunsch ansprechen sollen. Umgekehrt haben Berliner NRO dieSchwierigkeit, die richtige Schule für ihr Angebot zu finden. Der BERsetzt sich daher für die Einrichtung einer zentralen Internetplattformals Anlaufstelle für Schulen ein, auf der Akteure und Projekte desGlobalen Lernens dargestellt werden.

Vorschlägeauf der parlamentarischen Ebene zur konzeptionellen Verbesserung,organisatorischen Umsetzung und Finanzierung von Globalem Lernen inBerlin kamen in der Vergangenheit von den Grünen. Ihr Antrag im Jahre 2003 wurde allerdings von der rot-roten Mehrheit im Berliner Abgeordnetenhaus abgelehnt. Über einen weiteren, im April 2006 gestellten Antrag – „Globales Lernen umsetzen“ –, hatdas Parlament noch nicht entschieden. Er ist an den Ausschuss fürJugend, Familie, Schule und Sport sowie an den Hauptausschuss zurBeratung verwiesen worden.

Der BER fordert:

  • Ausweitung und konzequente Umsetzung der in den Rahmenlehrplänen verankerten Verpflichtung zu Globalem Lernen
    Mit der Entwicklung der Berliner Schulen zur ganztägigen Betreuung sollGlobales Lernen als fester Bestandteil in die Schulprogrammeaufgenommen werden.

  • Festlegung von Honoraren und Rahmenbedingungen
    Beim Globalen Lernen soll auf die Erfahrungen und Kompetenzen der NROaufgebaut werden. Ihre Arbeit soll finanziell abgesichert werden undsie sollen ihre Bildungsarbeit konzeptionell eigenständig weiterentwickeln können. Dafür soll ein Rahmenvertrag zwischen derSenatsschulverwaltung und dem BER abgeschlossen werden. Diesbezüglichgibt es bereits einen Kontakt zwischen Schulsenat und BER und allerVoraussicht nach wird es bald einen solchen Rahmenvertrag geben.Einzelne Schulen und NRO sollen darauf aufbauend Kooperationsverträgeabschließen können, in denen Rahmenbedingungen und Honorare festgelegtsind.

    Bei der Formulierung des Rahmen- bzw. desMuster-Kooperationsvertrages kann auf Erfahrungen in anderen Bereichenund Städten zurückgegriffen werden. So gibt es zum Beispiel eine Rahmenvereinbarung zwischen der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Berlin e.V. und dem Berliner Bildungssenat. Eine ähnliche Rahmenvereinbarungbesteht zum Beispiel zwischen dem Verband EntwicklungspolitikNiedersachsen e. V. (VEN) und dem Niedersächsischen Kultusministerium.
    In Niedersachsen gibt es zudem eine Grundlagen-Regelungzum „Einsatz von außerschulischen Fachkräften im Zusammenhang mitganztagsspezifischen Angeboten an Schulen“, in denen die Honorare inAnlehnung an BAT festgelegt sind.

  • Die Zusammenarbeit zwischen Berliner NRO und den Schulen muss besser koordiniert werden – Bereitstellung zusätzlicher Mittel
    Für diese Vernetzungsarbeit müssen vom Schulsenat zusätzliche Mittelbereitgestellt werden. Eine Koordinationsstelle soll sinnvollerweisebeim BER angesiedelt und im Rahmenvertrag festgelegt sein. Diese Stellesoll Ansprechpartner für beide Seiten sein und einzelneKooperationsverträge zwischen NRO und Schulen vermitteln.

  • Für NRO-Fachkräfte, die in Schulen eingesetzt werden, sollen spezifische Fortbildungsmöglichkeiten geschaffen werden
    Erfahrungen gibt es hiermit in Nordrhein-Westfalen.
  • Berliner Aktionsplan Globales Lernen
    Wir fordern Politik, Träger und Akteure des Globalen Lernens auf,gemeinsam einen Berliner Aktionsplan zur UN-Dekade „Bildung fürnachhaltige Entwicklung“ (2005-2014) zu entwickeln. Ein Beispiel, wieein solcher Aktionsplan aussehen könnte, gibt es mit dem „Hamburger Aktionsplan (HHAP)“, der das Nachhaltigkeitsprinzip im Bildungsbereich für Hamburg definiert sowie Akteure und Maßnahmen festlegt

Weiterführende Links:

Zentrale Einstiegsseite zum Globalen Lernen

Für einen Bundesländer-Überblick zu Globalem Lernen

Kampagne „Hamburg 2006mal fair“

Globales Lernen in ...

... Österreich

... der Schweiz

... Hamburg

Arbeitsstelle Globales Lernen und Internationale Kooperation der Technischen Universität Berlin

Institut für Globales Lernen und Internationale Studien an der Freien Universität Berlin

Kooperationspartner:
www.wfd.de

Diese Aktion wird gefördert vom Evangelischen Entwicklungsdienst (EED), dem Katholischen Fonds für weltkirchliche und entwicklungsbezogene Öffentlichkeitsarbeit, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Umverteilen! Stiftung für eine solidarische Welt.

Eine Aktion des Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlags (BER e.V.) - info@ber-ev.de